„Insolvenzen steigen erst gegen Ende 2021 wieder signifikant an.“

Insolvenzen steigen erst gegen Ende 2021
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„Insolvenzen steigen erst gegen Ende 2021 wieder signifikant an.“ Im Zuge der Covid-19-Pandemie ist der Begriff Distressed M&A verstärkt in den Fokus gerückt. Mit der herrschenden Unsicherheit geraten Unternehmen vermehrt in Schieflage und das Insolvenzrisiko steigt. Unter normalen Bedingungen jedenfalls. Wir haben mit Carina Küffen von Saxenhammer & Co. über ihre Einschätzung der aktuellen Entwicklungen am Distressed M&A-Markt gesprochen.

 

Unternehmeredition: Wie entwickelt sich der Markt für Distressed M&A?

 

Carina Küffen: Aufgrund der Pandemie ist das Thema zurzeit sehr präsent in den Medien. Den Markt würde ich momentan allerdings als eher ruhig bezeichnen. Von einer Insolvenzwelle ist nichts zu spüren. Das hat verschiedene Gründe: Schon in der Zeit vor Corona kamen die Firmen dank niedriger Kreditzinsen günstig an Geld und konnten sich ein Polster aufbauen. Durch die staatlichen Hilfen, das Kurzarbeitergeld und weitere Maßnahmen wie die Aussetzung der Insolvenzantragspflichten ging die Zahl der Insolvenzen zuletzt sogar deutlich zurück. Gab es 2019 noch 18.700 Unternehmensinsolvenzen in Deutschland, sank die Zahl 2020 auf 15.800. Im laufenden Jahr beträgt der Rückgang meiner Einschätzung nach nochmal um die 50 %.

 

Dann verläuft die Entwicklung hier anders als im klassischen M&A Markt. Denn hier steigen die Fälle seit Ende des letzten und Anfang dieses Jahres ja wieder deutlich an.

 

Das ist richtig. Ich gehe aber davon aus, dass sich die Situation gegen Mitte/Ende dieses Jahres – wenn die Insolvenzantragspflicht wieder gilt und die Hilfsprogramme allmählich auslaufen – ändern wird und die Zahl der Transaktionen auch im Distressed-Bereich wieder anzieht. Was wir aktuell haben, ist ja eine künstlich geschaffene, unnatürliche Situation. Eine funktionierende Marktwirtschaft braucht Insolvenzen.

 

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